Mittwoch, 26. Oktober 2016

Taliesin

Endlich mal wieder eine Anleitung, die mich Tag und vor allem in der Nacht wachhält, um immer weiter zu stricken. Weil es Spass macht, dem Tuch beim Wachsen zu zu schauen.

Taliesin, die Anleitung hatte mir eine Freundin vor kurzem geschenkt, nachdem wir das Tuch auf einem Wollmarkt gesehen hatten. Es hat mir direkt sehr gut gefallen, mit den vielen Verzopfungen. Der Name liess mich dann direkt an Die Nebel von Avalon denken, den Taliesin heisst darin auch der Merlin von Großbritannien.

Und um den Bogen wieder hin zu Großbritannien zu schlagen, habe ich eine schottische Wolle von den Shetlands gewählt, die von einer dänischen Designerin gefärbt und dort von mir gekauft worden ist. Wenn ich schon dieses Jahr nicht nach Schottland fahren konnte, dann tue ich es wenigstens in Form von Wolle und Geschichten.

Weitere Details zum Tuch findet ihr hier in meinem ravelry-Projekt.





Ist es nicht schön? Man muss ein wenig aufpassen, denn manchmal sind auch in der Rückreihe Verzopfungen einzubauen. Das Tuch kann sich langsam schon mal sehen lassen. Ich denke, da wird gerade ein neues Lieblingsstück gestrickt.

Montag, 24. Oktober 2016

Endlich wieder neue Projekte

Es ist erstaunlich, wie eine gesundheitliche Pause mal wieder die Kreativität anregen kann. Monatelang habe ich mich jetzt mit einer kreativen Pause rumschlagen wollen. Nix wollte irgendwie gelingen, alle Projekte dauerten eine gefühlte halbe Ewigkeit.

Mit einer starken Erkältung, Husten und keiner Stimme lag ich Sonntagmorgen im Bett und döste leicht vor mich hin ... dann kam mir die Jacke wieder in den Sinn, an der ich nun schon seit Anfang diesen Jahres arbeite und schon einmal komplett geribbelt und das Garn gewechselt habe. Irgendwie will diese Jacke nicht fertig werden, und am Sonntagmorgen, da kam mir dann die Idee auf ein Stickkleid. Wie lange wollte ich mir schon ein Kleid stricken, bisher war mir aber noch keine passende Anleitung in die Hände gefallen. Aber wofür eine Anleitung suchen, wenn ich nicht auch selbst eines designen kann?

Und damit waren die Lebensgeister geweckt, die bisher im Erkältungsnebel sich verkrochen hatten, und auch die kreativen Geistern schauten endlich mal wieder aus ihrem Fass heraus, wo sie sich in den letzten Monaten Diogenes gleich versteckt hielten.

Die Jacke wird nichts mehr, also ribbel ich das Ganze und stricke ein Kleid draus, mit einem recht offenen Ausschnitt mit Schlitz, denn schließlich trage ich ja auch immer ein T-Shirt oder Hemdchen drunter, am Hals, am Rocksaum und an den Ärmeln soll eine Zopfleiste angestrickt werden, und damit es nicht langweilig wird, werde ich im Oberteil eine andere Wolle verstricken, eine wunderbare in Rot-, Braun- und Orangetönen melierte Wolle aus Dänemark passt wunderbar zu dieser dunkelroten Wolle von der wunderbaren Insel Harris und Lewis.

Ich mag gerade Ärmel, also werden es auch gerade Ärmel werden, der Rock wird leicht ausgestellt, das steht mir einfach noch am besten. Der Rock wird kurz unter dem Knie enden. Und damit das Ganze dann auch richtig sitzt, stricke ich das Kleid als Raglan von oben.

Und was soll ich sagen? Die Arbeit geht leicht von der Hand, ein Anfang ist gemacht. Kennt das jemand, dass man ein Projekt beginnt und das Gefühl hat, es wird richtig gut?

Rasch habe ich ein paar Bücher zur Inspiration zu Zopfmuster, Halsausschnitt etc. herausgezogen und etwas gefunden, was ich so ähnlich nacharbeiten werde.



Die Arbeit geht auch gut voran, habe ja auch gerade Zeit - was nicht heisst, dass ich nicht noch ein Parallel-Projekt anfangen werde. Ich bin halt eine multiple Strickerin, die immer an mehreren Projekt zeitgleich arbeiten muss. :)

Donnerstag, 19. Februar 2015

Das gar nicht so verflixte 7. Jahr

Genau heute auf den Tag beginnt für mein Spinnrädchen und mich das verflixte 7. Jahr, das gar nicht so verflixt ist. Es fängt ja auch schon gut an, denn heute beginnt auch das chinesische Jahr des Schafes. Geht es besser?

War das damals eine Fahrt nach Holland, und das ganz ohne Navigationsgerät, nur nach Beschreibung aus Googlemaps und Fragen an den Autobahnrastplätzen. Wie konnte ich das nur damals finden, das ist mir heute - mittlerweile sehr naviverwöhnt - schleierhaft.

Anyway. Leider kann ich nicht sagen, wieviele Kilometer oder Kilo wir schon gemeinsam verarbeitet haben, aber es ist einiges. Und wird mit Sicherheit auch noch einiges werden. Gepimpt mit einem neuen Spinnkopf schnurrt das Rädchen wie ein Kätzchen.

Darauf gibts morgen dann mal ein Gläschen Sekt.

Sonntag, 25. Mai 2014

Magische Momente

Kennt das jemand? Du schlägst ein neues Projekt an, und weisst sofort, dass du gerade das neue Lieblingsteil strickst.

Momentan  geht es mir mit zwei Projekten so. Aus einer wunderbaren roten Merinowolle vom Finkhof arbeite ich gerade eine Tunika aus dem Buch "Knitting Nature" von Norah Gaughan. Das Vorderteil ist mittlerweile fertig, und die Ogee Tunic hat schon richtigen Lieblingsteil-Charakter.


Gleichzeitig arbeite ich mit Drops Alpaca und Mille Colori von Lang Yarns an einem sehr schönen zweifarbigem Tuch, dem Nymphalidea. Länger hatte ich schon vor, ein zweifarbiges Tuch zu stricken, und dieses hatte es mir jetzt angetan.



Das Tuch wird mit verkürzten Reihen und einem simplen Lochmuster gestrickt.

Beide Projekte bescheren mir derzeit wahre magische Momente beim Stricken, und es macht richtig Spass. 






Rapante on tour: Schwarzwald 2014

Kinners, wie die Zeit wieder rennt. Jetzt ist der Trip in den Schwarzwald auch schon wieder 4 Wochen her, und erst jetzt kann ich mich mal zum Bloggen aufraffen.

Dieses Jahr habe ich es endlich mal wieder geschafft, ins Elzbachtal zu fahren, auf den schönen Hänslehof wieder. Praktischerweise fiel das Wollfest in Backnang auf dieses Reise-Wochenende, so dass ich mir dann ein paar schöne Geburtstagsgeschenke selbst kaufen konnte.

Das Backnanger Wollfest war schön und hatte eine ganz besondere Atmosphäre. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Veranstaltung in einer Walldorfschule stattfand, aber es hatte schon eine (doch sehr sympathischen) Müsli-Charakter. Es gab viele nette kleinere Betriebe zu sehen und Handfärberinnen, die man sonst nicht oder nicht so oft zu sehen bekommt. Besonders fand ich die Klöppelarbeiten - und irgendwann möchte ich auch das noch mal lernen. Es gibt ja immer was zu tun. :)

Ach ja, meine Geburtstags-Geschenke waren dann die Folgenden - dazu kommt noch ein kleines Filzbuch, das ich dann in Elzach gekauft habe.

 


Der Merino-Strang ist bereits verhandspindelt und wartet jetzt auf ein passendes Pendant, das ich hoffe in Euskirchen nächstes Wochenende zu finden. Von Spinning Martha wollte ich schon immer einmal etwas verstricken, auch wenn ich noch kein passendes Projekt dazu habe, kommt Zeit, kommt Projekt. Wie immer. Und Drachenwolle gefällt mir seit einiger Zeit immer mehr.

Der Hänslehof hat sich nicht wesentlich verändert, das Zimmerchen war wieder wunderschön und sauber, das Frühstück abwechslungsreich und reichlich. Leider wurde der super-liebe Hund vor einiger Zeit überfahren. Das war schon sehr traurig, hatte ich mich doch auf den super-zahmen Gesellen gefreut.

Dieses Mal hatte ich mehr Zeit als das letzte Mal, mir die Gegend anzuschauen, und ich bin mehr gewandert. Es ging hinauf auf den Huberfelsen, wo ich trotz Regen und Nebel einen wunderbaren Ausblick über das Elzbachtal hatte.








Da ich Ende der Osterwoche in Elzach war, konnte ich noch eine Menge schöne Osterdekorationen bewundern. Besonders im kleinen Park waren jede Menge Osterhasen und Lämmchen zu sehen.











An meinem Geburtstag habe ich dann einen kleinen Ausflug nach Waldkirch gemacht und mir dort die Ruine der Kastellburg angeschaut. Der Pfad zur Burg war mit Ritterfiguren und Infotafeln versehen, die teilweise schon einiges an Unterhaltungswert boten. In einem kleinen sympathischen Café mit Bio-Produkten habe ich dann einen sehr leckeren Käsekuchen gegessen und Milchkaffee getrunken. Und weil es Montag war, und viele Gaststätten geschlossen hatten, habe ich im Bahnhofs-Imbiss von Elzach eines der besten Döner überhaupt genossen. Auf jeden Fall habe ich den Tag genossen.








Sonntag, 30. März 2014

Orientalische Tanzträume

Hallelujah, war das jetzt ein Nervenkrieg die letzten Wochen und Tage.

In der kommenden Woche werde ich mit meiner Bauchtanzgruppe auf einem Tanzfest auftreten und brauchte ein klassisches Tanzkostüm. Und wie frau ja dann ist, packt sie der Ehrgeiz, das komplett selbst zu produzieren.

Im Fundus lässt sich dann immer etwas finden, was passt. Jägerin und Sammlerin findet ja über das Jahr immer etwas, was sich mal verwursten lässt. So wurde schnell ein schwarzer Stoff gefunden, der mit Pailletten bereits bestickt war und nur noch um BH-Oberteil und Gürtel genäht werden musste. Ein verstärkter schwarzer Stoff fand sich auch noch für den Gürtel, so dass ich dann direkt loslegen konnte.



Als Nächstes habe ich dann erst mal das Oberteil gepimpt. Dazu habe ich ne Menge Paillettenband verwendet und einen schönen großen Glitzerstein gefunden. Zusätzlich habe ich noch mit schwarzem Strechstoff den oberen BH-Rand unterlegt und einen Neckholder zum besseren Halt angenäht.

Kniffliger wurde es dann beim Gürtel, braucht der doch eine Menge Fransen, meist aus Perlen. Leider musste ich feststellen, dass Goldton nicht gleich Goldton ist, ich fand keine passenden Rocailles zu denen, die ich bereits hatte, also musste eine andere Lösung her - knapp zwei Wochen vor dem Auftritt.

Auf der Suche nach goldfarbenen Stofffransen habe ich dann "nur" schwarze gefunden, die dann eben herhalten mussten. Die bereits aufgezogenen Rocailles habe ich als Applikation auf den Gürtel aufgebracht, und das Ganze nochmals mit Paillettenband umrundet.

Leider ist mein Rock einen Volant zu kurz (aber der wird noch verlängert), schade, der rote hätte gut dazu gepasst. Ein Mädel aus meiner Bauchtanzgruppe überlässt mir für den Auftritt freundlicherweise einen schwarzen Rock. Auf jeden Fall wird der rote Rock noch verlängert, denn er sieht meiner Meinung nach schön aus.



Und dann habe ich mal meine Häkelnadel seit seeeeehr langer Zeit gezückt, und Handstulpen gehäkelt. Im Mein Wollkontor in Königswinter, wo ich mit meiner Pulheimer Strickgruppe am Veilchendienstag einen wunderbaren Zugsocking-Nachmittag verlebt habe, fand ich eine goldfarbene Wolle, ideal für mein Kostüm. Dazu habe ich dann noch ein passendes Haarband gestrickt.


Zwei zerstochene Fingerkuppen und ein zersetztes Nervenkostüm später wurde dann am gestrigen Nachmittag mein Kostüm endlich fertig, ich finde, es ist sehr gut geworden. Das Tanzfest kann dann endlich kommen.



Jetzt kann ich dann endlich gucken, dass ich meine Bettjacke aus handgesponenem Alpaka und Die vier Jahreszeiten aus Lana Grossa Meilenweit fertig bekomme. Gestern abend allerdings war keine Strick- sondern mehr Couch-Schlaf-Zeit.

Das nächste Mal fange ich endweder früher mit dem Kostüm an oder lasse mir eines in Istanbul oder whererever anfertigen.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Adieu 2013, willkommen 2014

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Zeit quasi verfliegt ohne Ende - zumindest dann, wenn ich mit Dingen beschäftige, die mir Spass machen. Im Büro dagegen habe ich das Gefühl, dass die Zeit wie flüssiger Teer vor sich her dröppelt. Gefühlt sind es dann für mich schon später Nachmittag, aber eigentlich ist es erst 11.30 Uhr. Geht es noch anderen so?

Wenigstens tröstet es mich, dass insbesondere die Zeit seit meinem Urlaub in Schottland im August bis jetzt quasi verflogen ist. Das bedeutet nämlich, dass ich mich mit vielen spassigen Dingen beschäftigt habe.

Und wie immer blieb mal wieder die bloggerei auf der Strecke, *seufz*. Ich nehme es mir aber auch nicht konkret für dieses Jahr vor, das zu verbessern.

Wagen wir mal einen kurzen Abriss des Jahres 2013. Direkt zu Anfang haben die bepelzte Regierung und ich uns den Glückgriff des Jahres ins Haus geholt: Den Prinzregenten. Zwar werden beide nicht die besten Freunde, aber mittlerweile akzeptiert man sich gegenseitig und schafft es auch manchmal, gemeinsam auf dem Bett zu liegen - aber jeder in seiner Ecke. Katerchen ist auch sonst ein umgänglicher Zeitgenosse, dem alle Herzen zufliegen. Im Sommer bin ich mit Prinz an der Leine im Garten jeden Tag gewesen, denn der Gute ist so zutraulich, dass ich ihn nicht allein draußen laufen lassen möchte. Hat aber auch gut funktioniert, auch wenn wir uns nie darüber verständigen konnten, warum er denn jetzt nicht über die Zäune klettern sollte. Jetzt im Winter gehen wir immer meine Eltern im Parterre für ein paar Stunden besuchen. Da gibt es auch immer eine leckere Portion Sahne - und so langsam sieht man es dem Guten auch an. ^^






Die bepelzte Regierung ist seit dem Einzug von Prinz sehr viel entspannter geworden. Es war das erste mal, dass ich nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub freudig begrüsst und beschmust wurde. Auch das Feuerwerk gestern abend hat Kitty weniger ausgemacht als die Jahre zuvor. Seit der Erkältung im letzten Winter wissen wir, dass die bepelzte Regierung an einer Herzinsuffizienz leidet und täglich Tabletten nehmen muss. Auch einen monatlichen Tierarztbesuch mit Spritzen kann ich ihr leider nicht ersparen. Der Guten geht es aber sehr gut, sie ist sehr munter und aktiv. Das Großmütterchen friert mittlerweile sehr, daher hat der Große Weihnachtskater auch eine schöne warme Kuscheldecke für sie mitgebracht.





Schottland war wie immer schön, dieses Mal ging es zu den äußeren Hebriden Harris und Lewis. Die Menschen dort sind wirklich tiefenentspannt, das Leben kam erst gegen Mittag in Gange, die Leute hatten Zeit, alles ging einen Schritt langsamer. Wir haben in einem Hostel übernachtet, das in einem Freilichtmuseum lag (Gearrannan) und viele Steinkreise erkundet. Und natürlich eine Menge gestrickt, entspannt, gelesen und gelacht.











Strickmässig war ich recht fleißig, vor allem große Teile. Eine Jacke und drei Pullis sind fertig geworden. Leider wurde die Weste für meinen Vater zu Weihnachten nicht fertig, ging mir doch bei Bündchen die Wolle aus und kann auch erst im neuen Jahr geliefert werden. Das erste Teil für 2014 ist auch schon fertig geworden, in der vergangenen Nacht wurde die Mütze aus kuscheliger Shilasdair fertig, allein es fehlt noch der Pompom.





Alles in allem war 2013 ein Jahr voller Stricken, Lesen, Lachen, Lernen, Freunde, Arbeit und kreativer Alltagsbewältigung. Für 2014 wünsche ich mir das auch.